Zeitgleich mit unserer zweiten Veranstaltung - "Gegen den Strom - Verweigerung, Widerstand und Verfolgung während des Nationalsozialismus - Geschichten aus Dorfen" - am 7. November 2017 ging auch diese neue Website online. Sie wird künftig die Ergebnisse der Geschichtswerkstatt Dorfen (GWD) dokumentieren, Dokumente zur Kommentierung bereitstellen und mit der Zeit immer umfangreicher werden.

Zum Auftakt finden Sie hier bereits die Kurzbiographien derjenigen Personen, die wir auf der Veranstaltung am 7.11.17 vorgestellt haben:

Maria Stöbeck

ist 1894 in Wetzling bei Taufkirchen geboren. Mit ihrem Mann, einem „Karrer“ eröffnete sie in Dorfen in der damaligen Hindenburgallee, dem heutigen Bahnweg, einen „Kolonialwaren-laden.“ Im November 1939, nach dem Attentat von Georg Elser auf Hitler im Bürgerbräukeller, äußerte sie sich in Anwesenheit von Kundinnen abfällig über Hitler. Sie wurde daraufhin denunziert und verhaftet. Weil die Zeuginnenaussagen nicht eindeutig waren, kam sie nach über einem Monat wieder frei und konnte ihren Laden weiter führen.
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Andreas Dörr

ist 1907 in Stollnkirchen, damals Gemeinde Schwindkirchen geboren und war Schuhmachergehilfe.1935 arbeitete und wohnte er in München. Dort wurde er wegen des „Empfangnehmens“ von illegalen Schriften der KPD verhaftet und der „Vorbereitung zum Hochverrat“ beschuldigt. Nach einem Jahr und zwei Monaten Gefängnisaufenthalt wurde er im November 1936 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Erst nach zwei Jahren kam er wieder frei und lebte dann mit seiner Frau und ihren gemeinsamen drei Kindern in Dorfen. Er wurde Soldat und kam im 2. Weltkrieg zu Tode.
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Andreas Ostermeier

ist 1903 in Dorfen geboren. Er arbeitete zuerst in der Landwirtschaft, dann bei der Firma Meindl. Dort verlor er bei einem Arbeitsunfall den rechten Unterarm. Er war führend in der Dorfener KPD tätig. 1933 war er deswegen fünf Wochen in „Schutzhaft“. Während der NS-Zeit unterlag er dauernder polizeilicher Beobachtung. Er betätigte sich auch nach 1945 weiter politisch. 1966 wurde er im Gasthaus Platschka ( heute Lebzelter) erstochen.
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Franz Winkler

aus Eglafing ist 1876 in geboren. Er war Bauer. 1937 schrieb er anonyme Briefe, in denen er das NS-Regime heftig angriff, an den damaligen Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Georg Erhard und an den Propagandisten der NSDAP und Leiter der Knabenschule Josef Achatz. Nach aufwändigen Nachforschungen wurde er anhand von Schriftproben überführt, im September 1937 verhaftet und in das Dorfener Gefängnis eingesperrt. Nach einigen Monaten Aufenthalt kam er Mitte Januar 1938 wieder frei. Im Falle einer Fortsetzung seiner Aktivitäten wurde ihm „die Einlieferung in das Konzentrationslager Dachau auf unbestimmte“ Zeit angedroht.
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Presse:

https://www.merkur.de/lokales/erding/dorfen-ort28598/wider-rechte-gesinnung-9360823.html

 
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