Rundgang zur NS-Vergangenheit und Nachkriegszeit in Dorfen


Die Broschüre zeigt an Orten, Personen und Gebäuden, wie sich in den 1930er Jahren der
Nationalsozialismus auch im damaligen Markt Dorfen festgesetzt und ausgebreitet hat: in der
Verwaltung und ihren Anordnungen, in Karrieren, in Schulen, in der Kirche. Die Gleichschaltung
nahezu aller gesellschaftlichen Bereiche, die Durchsetzung des „Führerprinzips“, die antisemitischen Gesetze, die ideologische Formung der Jugendlichen waren nicht nur Sache der großen Städte, vielmehr fand sich all dies auch in der Provinz. Auch im kleinen Dorfen gab es Täter, Opfer, Mitläufer, Profiteure - und Menschen, die nicht alles mitmachten.

Es wird nachvollziehbar, wovon Befreiung nötig war, als in den ersten Maitagen 1945 die Amerikaner Dorfen erreichten. In den folgenden Jahren änderte sich manches im Markt - mit den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen aus dem Osten kamen nicht nur zusätzliche Menschen mit Bedürfnissen, sondern auch neuer Schwung in den Ort. Hunderte jüdischer Überlebender, die auf eine Ausreisemöglichkeit warten mussten, wurden kaum wahrgenommen, schon gar nicht mit ihrem Schicksal. Und manche Nazi-Aktive erhielten in wenigen Jahren wieder leitende Ämter.

Die Broschüre (22 Seiten) ist um 3 Euro erhältlich

- in der Buchhandlung Sauer, Unterer Markt 1 ,
- im Zeitschriftenladen Streibl am Rathausplatz 9,
- im Begegnungsraum der Geschichtswerkstatt an der Marktkirche (Samstag 11.00-13.00).

Die Geschichtswerkstatt Dorfen bietet geführte Stadtrundgänge in unregelmäßigen Abständen bzw. auf Anfrage an.

Siehe dazu Süddeutsche Zeitung vom 19.5.2025