Maria Stöbeck wurde am 10.07.1894 in Wetzling bei Taufkirchen als Tochter der Landwirtsleute Drexler geboren. Mit ihrem Ehemann Alois Stöbeck bezog sie zunächst ein Haus im nahegelegenen Hainöd, bevor das junge Ehepaar nach Dorfen übersiedelte. Dort eröffneten sie einen Kolonialwarenladen in der damaligen Hindenburgallee, dem heutigen Bahnweg, wo das Ehepaar mit seinen drei Kindern, zwei Söhnen und einer Tochter, auch wohnte.

Alois Stöbeck war als Karrer unterwegs, das heißt er brachte einerseits Waren zu den Bauern und erhielt im Tausch dafür bäuerliche Lebensmittel, die wiederum seine Frau Maria im Laden verkaufte. Maria Stöbeck galt als äußerst fleißige, tatkräftige Frau, die kein Blatt vor den Mund nahm. Dies war auch der Grund dafür, weshalb sie nach 1933 bald als "grosse Gegnerin von der jetzigen Regierung" * bekannt war.

Brisant wurde die Lage für sie nach dem Attentat vom 8.11.1939 im Bürgerbräukeller in München, das Georg Elser geplant und durchgeführt hatte, um Adolf Hitler und seinen engsten Gefolgsleute zu töten. Im Beisein von Kundinnen äußerte sie sich despektierlich über das Glück Hitlers. Da es dazu jedoch unterschiedliche Zeugenaussagen gab, konnte sie nach über einmonatiger Haft, das Gefängnis in Haag wieder verlassen.

Frau Stöbeck führte ihren Lebensmittelladen weiter und übergab diesen dann an ihre Schwiegertochter Sonja, die mit ihrem ältesten Sohn Alois verheiratet war. Nach der Befreiung 1945 erstellte der damalige Bürgermeister von Dorfen, Andreas Hornstein, eine „Liste aller Personen die als Antinazi angesehen werden können.“ Unter den insgesamt 19 Personen befinden sich zwei Frauen, eine davon ist Maria Stöbeck. In der Nachkriegszeit sprach sie nie über ihren Gefängnisaufenthalt, wie ihre Schwiegertochter berichtete.

 

 
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