Andreas Dörr ist geboren am 20.November 1907 in Stollnkirchen, damals Gemeinde Schwindkirchen.

Über sein Leben ist bisher wenig bekannt. Was wir wissen ist, dass er am 25.11.1936 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert wurde, nachdem er vorher schon nach einer Verurteilung wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ ein Jahr und zwei Monate im Gefängnis verbringen musste. Was wurde ihm vorgeworfen? „Im Jahre 1935 hat er illegale Druckschriften gegen Bezahlung in Empfang genommen .....und dadurch die illegalen Bestrebungen der KPD unterstützt.“

 

Andreas Dörr, von Beruf Schuhmachergehilfe, arbeitete vor seiner Verhaftung in München und hatte eine Unterkunft in Trudering.

In Dorfen war er verheiratet und hatte zusammen mit seiner Frau Maria drei Kinder. Die Familie wohnte am Unteren Markt 135.

Im Frühjahr 1938, nachdem Andreas Dörr schon etwa eineinhalb Jahre in Dachau inhaftiert war, wandte sich seine Frau an die Gestapo mit dem Antrag, ihren Mann doch frei zu lassen, da sie sich mit ihren Kindern – ohne „Ernährer“ – in großer Not befände. Der Wunsch wurde abschlägig beschieden, versehen mit der Aufforderung, sie solle es bleiben lassen, in nächster Zeit wieder so ein Gesuch zu stellen.

Dennoch dauerte es dann nicht mehr all zu lange, bis Andreas Dörr frei kam, nämlich am 24. Dezember 1938.nach drei Jahren und drei Monaten

Er wohnte wieder in Dorfen, musste sich alle drei Werktage bei der örtlichen Gendarmerie melden, sein Verhalten wurde überwacht. Nach einer positiven Stellungnahme der örtlichen Polizei ( „verhält sich recht nüchtern“, „sorgt für seine Familie“, „seine Führung ist einwandfrei“) entfiel nach drei Monaten diese Auflage. Inzwischen hatte Andreas Dörr wieder eine Arbeit gefunden und zwar bei einer Baufirma Steiner beim Bahnumbau Markt-Schwaben.

Im September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen, der 2. Weltkrieg begann. Andreas Dörr wurde Soldat und kam nicht lange nach Kriegsbeginn ums Leben.(*)

(* Anmerkung Hans Elas)

Über das weitere Schicksal von Andreas Dörr wird unterschiedliches erzählt. Manche wollten wissen, dass er sich bei einem Bauern in Lindum versteckte. Das scheint nicht zutreffend zu sein. Mitte 1942 wird ein Heimaturlaub erwähnt. Sein Sterbebild belegt, dass er als Soldat in Rumänien erst 1944 ums Leben kam. Da er aber als ehemaliger KZ-Häftling wehrunwürdig (!) war, muss ihm vor seiner Einberufung zur Wehrmacht die sog. Wehrwürdigkeit wieder zuerkannt worden sein.

 
Hinweis! Diese Website verwendet Cookies zur Sitzungssteuerung sowie zur Anzeige eingebetteter Videos . Sie können die Speicherung der Cookies auf ihrem Gerät ablehnen, womit jedoch Funktionen, die ein Login erfordern, nicht mehr zur Verfügung stehen und die Wiedergabe eingebetteter Videos unterbunden wird.