Aktuell
- Kategorie: Aktuell
Süddeutsche Zeitung vom 22. Oktober 2023: "Wir wollen Opfern Namen und Gesicht geben"
Merkur vom 24. Oktober 2023: Gedenken an kbo-Klinik: "NS-Geschichte nicht aufgearbeitet"
- Kategorie: Aktuell
Am 21. Oktober um 14.00 Uhr findet im Wasserschloss Taufkirchen/Vils eine Gedenkveranstaltung statt.
"... auch die damalige Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils) war in die Ermordung von psychiatrischen Patientinnen und Patienten während der
NS-Diktatur involviert. Am 21. Oktober 1940 wurden die ersten Patienten nach Eglfing-Haar deportiert. Wir wissen, dass insgesamt mindestens
125 „Pfleglinge“ in die damalige Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar verlegt wurden. Mindestens 68 dieser Menschen wurden in die Tötungsanstalt
Hartheim (Österreich) deportiert und dort ermordet, weitere ließ man in sogenannten „Hungerhäusern“ in Haar systematisch verhungern. Nicht alle
Biographien und Lebensgeschichten sind trotz intensiver Forschung aufgearbeitet und aufgeklärt.
Die Menschen hätten Unterstützung und Hilfe benötig und verdient, aber sie wurden ihrem Schicksal und dem NS-Terror überlassen. Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Klinik haben selbst zu diesen Verbrechen beigetragen oder sie durch „Wegsehen“ und Unterlassen mit ermöglicht. Es ist uns Ver-
antwortung und Verpflichtung, uns mit dieser Geschichte des Klinikums auseinander zu setzen.
Wir laden Sie ein, mit uns den deportierten Menschen zu gedenken."
zum Flyer
- Kategorie: Aktuell
Am 23. März referierten Prof. Dr. Eder sowie Doris Minet und Monika Schwarzenböck zur jüdischen Geschichte in Dorfen.
Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie in der Süddeutschen Zeitung.
- Kategorie: Aktuell
Unser Kalender Dorfener Wirtshausgeschichte(n) ist fertig.
Zu kaufen gibt es den Kalender für 8 Euro in der Dorfener Buchhandlung, diversen Wirtshäusern bzw. Cafés (Bluespunkt, Jakobmayer, Lebzelter, Wailtlbräu, Bar Amore, Johanniscafe), Dorfener Rathaus, Getränkeoase Schweiger, Einrichtungshaus Thalmeier sowie der Shell-Tankstelle Dorfen.
Und das stand im Münchner Merkur/Dorfener Anzeiger sowie der Süddeutschen Zeitung über den Kalender.
- Kategorie: Veranstaltungen
Ein Vorbericht zu dieser Veranstaltung erschien am 27. September in der Süddeutschen Zeitung (SZ) Erding.
Und hier sind die Berichte über die Veranstaltung aus dem Münchner Merkur/Dorfener Anzeiger und aus der SZ Erding.
(Der Artikel aus der SZ Erding befindet sich momentan noch hinter einer Bezahlschranke. Wir bemühen uns um einen kostenfreien Zugang.)
- Kategorie: Aktuell
Endlich hat sich etwas getan. Schon 2016 mahnte die ÜWG an:
Schaffung der Voraussetzungen, um im Dorfener Archiv eine ordnungsgemäße und sachgemäße Lagerung des Archivguts zu gewährleisten bzw. Verbesserung der derzeitigen Situation, um Unterlagen zu sichern und zu erhalten.
Es soll ein entsprechendes Verzeichnis angelegt werden, um der kulturellen und historischen Verantwortung der Stadt gerecht zu werden. Das Archiv soll für Jedermann zugänglich sein. Dies stellt eine Pflichtaufgabe der Gemeinde dar.
Bis 2022 geschah außer einer wertvollen Analyse des Ist- und Sollzustandes beinahe nichts.
Nach einem Antrag der GAL Dorfen gab der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Dorfen am 19.10. 2022 einstimmig (!) grünes Licht für die Unterstützung des Stadtarchivars Hermann Simmerl durch Doris Minet und Günter Janocha.
Über die darüber hinaus geplanten Schritte und den Verlauf der Sitzung können Sie sich in Artikeln aus dem Münchner Merkur/Dorfener Anzeiger und der Erdinger SZ informieren.
- Kategorie: Aktuell
Zu den vielen weitgehend vergessenen Opfern der NS-Herrschaft gehören auch die Frauen, die „Verbotenen Umgang“ mit Zwangsarbeitern hatten.
Was unter diesem Begriff zu verstehen ist, beschreibt Peter B. Heim in dem Text „Verletzung des gesunden Volksempfindens: Über deutsche Frauen und Zwangsarbeiter aus der Fremde im Dritten Reich“.
Über eine dieser Frauen, Antonia P. (Name und Ortsangaben sind geändert) hat Peter B. Heim eine Geschichte geschrieben.
Antonia B., schwanger von einem französischen Kriegsgefangenen, wurde denunziert, danach mit geschorenen Haaren durch Dorfen getrieben - und für ihr „Vergehen“ zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt.
Die Geschichte ist hier nachzulesen.
Und hier als Lesung des Autors anzuhören:
Wir wissen bisher von etwa 20 Frauen aus dem Landkreis Erding, die ein ähnliches oder noch schlimmeres Schicksal als Antonia B. erlitten haben. Nach und nach werden wir die Geschichten einiger von ihnen erzählen.
- Kategorie: Aktuell
Die Oma aus Luxemburg war in Dorfen beim Reichsarbeitsdienst zwangsverpflicht. 80 Jahre später besuchen die Enkel die Dorfener Geschichtswerkstatt. Florian Tempel berichtet darüber:
"Aus Luxemburg zum Arbeitsdienst nach Dorfen" - Süddeutsche Zeitung vom 27.5.2022
- Kategorie: Aktuell
Wie kam der Davidstern nach Dorfen?
„Dorfen ist bunt“ auf den Spuren jüdischer Displaced Persons*
Unter diesem Titel veröffentlichte das Dorfener Aktionsbündnis Dorfen ist bunt 2015 seine Forschungen zu jüdischen Überlebenden des Holocaust, die in den Nachkriegsjahren in Dorfen – wie in manch anderen Orten Bayerns, vor allem im Südosten – ihre Zeit in Deutschland bis zu einer möglichen Ausreise verbringen mussten. Dabei lebten in Dorfen ein Teil – ca. 50 Personen – in einer sog. „Hachschara“, in einer Gemeinschaft mit gemeinsamer Verpflegung, landwirtschaftlichem Unterricht, religiöser Unterweisung mit Blick auf die Emigration nach Palästina. Der weitaus größere Teil war untergebracht in Privaträumen Dorfener Bürger. Das Jüdische Komitee mit Sitz im Jakobmayer-Gebäude war Dreh- und Angelpunkt der jüdischen Community: An- und Abmeldungen des Wohnsitzes wurden hier registriert, eine Suppenküche, ein Gebetsraum und die Ausgabe täglicher Gebrauchsgüter waren hier verortet. Die historischen Wandzeichnungen im Treppenhaus, 2011 bei der Renovierung des Gebäudes entdeckt - Davidstern und Menora – zeugen von dieser Zeit.
Dank der zunehmenden Digitalisierung der Arolsen Archives (bis 2019 unter dem Namen ITS bekannt) wurde es möglich, die Namenslisten der „Dorfener“ DPs weitgehend zu komplettieren und um neue Erkenntnisse über einzelne Personen und Familien zu erweitern.
Die Co-Autoren der Buchveröffentlichung, Doris Minet und Monika Schwarzenböck, haben nun zu fast vierhundert damaliger jüdischer DPs ein alphabetisches Verzeichnis erstellt mit den derzeit bekannten biographischen Angaben, die sie aus verschiedenen Quellen zusammengeführt haben, einschließlich der damaligen Adressen und der heutigen, meist geänderten Hausnummern.
Trauungen und Geburten der Kinder, Anträge verschiedener Art, Ausreise oder Existenzgründung in Deutschland sind in sieben gefüllten Ordnern nachzulesen.
Wer sich für die Geschichte Dorfens interessiert, für Überlebende der sog. „Endlösung“ und ihre erschütternden Wege bis Dorfen und von dort in die Welt, für Zusammenhänge und persönliche Geschichten von Menschen in schwierigsten Zeiten, für frühere Bewohner des eigenen Hauses ist eingeladen, die Unterlagen einzusehen.
Wer auf der Suche ist nach bestimmten Personen oder Themen, dem sind die Autorinnen gern behilflich.
Anfragen über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
* Hrsg. Dorfen ist bunt, Autoren: Monika Schwarzenböck, Doris Minet, Adalbert Wirtz, Elisabeth Wirtz; 160 Seiten, 12.80
erhältlich im Rathaus Dorfen/ Bürgerbüro, in der Dorfener Buchhandlung und im Museum Erding.
Für den Eintrag: Monika Schwarzenböck
- Kategorie: Aktuell
Heinar Kipphardt wäre am 8. März 2022 100 Jahre alt geworden.
Dieses Datum nehmen wir zum Anlass, um an den bedeutenden Schriftsteller zu erinnern.
2019 hat der Kreisverband Erding der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an Maria Brand für ihre herausragende Flüchtlingsarbeit erstmals den Heinar-Kipphardt-Preis verliehen.
Siehe nachfolgende Berichte:
Coronabedingt haben wir die Preisverleihung in den letzten Jahren ausgesetzt.
Schorsch Wiesmaier und Peter B. Heim erinnern anlässlich des 100. Geburtstages von Heinar Kipphardt in einem Gespräch an Leben und Werk des Autors:
Und hier noch etwas zum Nachlesen über Heinar Kipphardt:
Von 1972 bis zu seinem Tod 1982 lebte Heinar Kipphardt mit seiner Familie in Angelsbruck, einem Weiler in der Nähe von Reichenkirchen. Dort schrieb er u.a. den Roman „März“, den Lyrikband „Angelsbrucker Notizen“ und das Schauspiel „Bruder Eichmann“, dessen Uraufführung er nicht mehr erlebte. Bereits zu Beginn der 1960er Jahre hatte er mit dem Theaterstück „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ weltweit Erfolg. Auch hier stand die Frage nach Verantwortung und Moral des Individuums im Vordergrund. Heinar Kipphardt war ein unbequemer, weil politischer Schriftsteller. In einem Interview sagte er: „Mich quält der Zustand, dass Leute zu der Verwirklichung ihrer Selbstentwürfe nicht kommen. Dass ihre Möglichkeiten so zerstört werden. Natürlich ist da im Kopf so etwas wie die Utopie von einer brüderlichen Gemeinschaft schöpferischer Wesen. Eine Gemeinschaft der Gleichen ohne Zwänge.“
Kürzlich gab es auch zwei Artikel zu 100 Jahre Heinar Kipphardt:
- Kategorie: Aktuell
Die Geschichtswerkstatt Dorfen ist mittlerweile ein eingetragener Verein. Wir würden uns sehr freuen, Sie als Mitglied in der Geschichtswerkstatt begrüßen zu dürfen. Einfach den Aufnahmeantrag ausfüllen und an uns schicken:
Peter Willim, Richard-Wagner-Ring 37, 84405 Dorfen