JP kam 1919 als Lehrer an die Dorfener Knabenschule und heiratete 1921 Gerda Schnabelmeier. Tochter eines hiesigen Arztes. 1930 wurde er als Hauptlehrer Leiter der Knabenschule. Seit Mai 1933 war er Mitglied der NSDAP und in sieben Naziunterorganisationen. Im September 1933 stieg er zum Kameradschaftsführer der NS---Kriegsopferversorgung auf. Kurz vor Kriegsende soll er (nach eigenen Angaben) einen jüdischen Jungen bei sich versteckt haben. Wegen seiner Funktionen verbrachte er ab Juni 45 etwa vier Monate in einem Internierungslager. Anschließend verdingte er sich als Hilfsarbeiter und seit Juni 47 im Bayerischen Landesverband für Heilpflanzenbeschaffung , Abtlg. Sammler.
Der Ermittler Josef Hamburger schrieb am 17.7. 1946 an die Spruchkammer Erding: "Die Ermittlungen bei Herrn Poschner Johann Dorfen ergaben folgendes Bild: Poschner ist als fanatischer Anhänger der Nazis bekannt, er trat besonders in öffentlichen Ansprachen und im Erziehungswesen der Kinder in Nazi-Propaganda hervor."
Zum 1. Juni 48 gelang ihm die Wiederanstellung als Lehrer. Vorausgegangen war im März 48 die Einstufung der Spruchkammer als Mitläufer.
"Ich erkläre, dass ich mich vom Nationalsozialismus völlig abgewandt habe und bereit bin, an dem Wiederaufbau Deutschlands auf einer friedlichen und demokratischen Grundlage nach besten Kräften in meinem erlernten Berufe mitzuarbeiten." (J.P., 13.9.1947)
Bereits zwei Jahre später war Poschner Rektor der Dorfener Schule. 1957 ging er in Pension und starb 1966.
"In den Ansprachen am Grabe klang all die Wertschätzung und Liebe zu dem verstorbenen vorzüglichen Schulmann und Menschen Poschner an." (DA ohne Datum)
Uns von der Geschichtswerkstatt gelang es bisher nicht, ehemalige Schüler*innen zu finden, die diese Einschätzung teilen (um es vorsichtig auszudrücken).